KREATIV LAB Digital Soundscapes | Große Projektkonferenz bildet den Abschluss des deutsch-dänischen Projektes

 

Drei Jahre KREATIV LAB Digital Soundscapes neigen sich dem Ende zu. Das deutsch-dänische Interreg-Projekt verfolgte in der Projektzeit vor allem ein Ziel: Junge Menschen für das Crossover von klassischer und elektronischer Musik begeistern. Das deutsch-dänische Projekt wird dabei in den regulären Musikunterricht von insgesamt zehn Schulen in Deutschland und vier Schulen in Dänemark integriert. Die Projekttutor*innen zeigen den Schüler*innen den Umgang mit der Musiksoftware „Ableton Live“ und setzen dabei Maßstäbe im Hinblick auf das Arbeiten mit digitalen Mitteln. Während der Schulworkshops, die im Februar 2022 starteten, führten die Projekttutor*innen die Teilnehmer*innen in die Software ein, erklärten die verschiedenen Kompositionsmittel, welche die Schüler*innen schließlich zu einem eigenen, individuellen Musikstück zusammenfügten. Musikgeschichtlich orientierten die Tutor*innen sich an den Werken des dänischen Komponisten Carl August Nielsen sowie des Jazzmusikers Duke Ellington.  Um den Musikstücken auch inhaltlich Leben einzuhauchen, banden die Schüler*innen sogenannte „Samples“, Bruchteile aus bekannten Reden, Konversationen oder eigens aufgenommenen Naturgeräuschen ein – passend zu zwei gesellschaftlich diskutierten Themen Rassismus und Klima.

 

 

Am 9. November fand in der SeeLoge Eutin die finale Abschlussveranstaltung des Projektes statt. Neben Projektpartner*innen und -netzwerkpartner*innen nahmen auch Projektinteressierte, Vertreter*innen der Stadt Eutin sowie verschiedene Kulturinstitutionen Ostholsteins an der Tagung teil. Eine Geschmacksprobe, was es heißt, digital zu musizieren, erhielten die Konferenzteilnehmer*innen während des Auftritts der Schüler*innen der Johann-Heinrich-Voss-Schule Eutin sowie der dänischen Idestrup Privatskole. Die dänischen Schüler*innen präsentierten Musikstücke, die sie in nur wenigen Stunden Arbeit mit dem Programm Ableton und der Hilfe ihrer Tutor*innen erstellt hatten. Deutsche und dänische Projektteilnehmer*innen arbeiteten dabei als Partner gemeinsam – eine Projektkomponente, die auch den internationalen Austausch förderte.  

 

 

Die Projektpartner*innen, die TH Lübeck, die Stiftung Neue Musik-Impulse, die Eutin Tourismus GmbH sowie die dänische Kommune Guldborgsund diskutierten in einer Talkrunde über den Verlauf des Projektes – aber auch die Anschlusszeit an Interreg.   „Wenn wir es mithilfe des Projektes geschafft haben, dass die Schüler*innen in der Musik eine Stütze für ihr alltägliches und weiteres Leben finden, haben wir alles richtig gemacht“, wirft Christian Rosenkvist ein, der in der Kommune Guldborgsund, genauer der Sophieskolen in Nykobing, das Projekt als Lehrer begleitete. Christine Duggen, Lehrer*in und Projektbegleitern an der Schule an den Auewiesen, Malente, regte mit Denkansätzen die Diskussion an: „Vielleicht geht es gar nicht darum, das Projekt dauerhaft in den Musikunterricht zu integrieren. Die Kinder profitieren schon davon, wenn, wie bei KREATIV LAB Digital Soundscapes, das Musikprojekt vereinzelt in den regulären Unterricht eingebaut wird.“ Am Ende der Projektkonferenz steht fest: Digitale und klassische Musikstile passen nicht nur hervorragend zusammen, ihre Kombination sowie die Nutzung digitaler Mittel lassen sich unkompliziert in den Unterricht integrieren – auch ohne Vorwissen erzielt man schnell erste musikalische Erfolge.  

Aber wie geht es weiter mit den digitalen Klangwelten? Die Projektzeit geht vorüber, was jedoch nicht das Aus für das digitale Musizieren an Schulen bedeutet. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie soll in 2023 geprüft werden, inwiefern eine Ausweitung der Projektinhalte hin zu einer neuen, dreijährigen Interreg-Förderperiode umsetzbar ist. Die Machbarkeitsstudie soll sowohl in deutschen als auch in dänischen Schulen stattfinden und vom Syddansk Musikkonservatorium sowie der Musikhochschule Lübeck begleitet werden. Projektinitiator und Geschäftsführer der Stiftung Neue Musik-Impulse, Hans Wilhelm Hagen, ist optimistisch: „Weist die Studie positive Ergebnisse vor, stellen wir Anfang 2024 einen neuen Projektantrag an Interreg Deutschland-Danmark. Auf eine so tolle und befruchtende Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Dänemark möchten wir nicht mehr verzichten.“ Auch Michael Keller, Geschäftsführer der Eutin Tourismus GmbH, sieht dies ähnlich. „Das Projekt hat die Städtepartnerschaft zwischen Eutin und der Kommune Guldborgsund mit Leben gefüllt. Wir möchten diese Freundschaft, auch über die Förderperiode hinaus, durch weitere Aktionen und neue touristische Impulse nicht nur beibehalten, sondern wachsen lassen.“  

 

Gefördert von

Digital Soundscapes Sponsors